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Hamlesch e.V. Herzlich Willkommen
Brief der Landeskirche anläßlich des Hamlescher Treffens 2012 PDF Drucken

 

LKZ 1352/2012

Hermannstadt, den 8. Mai 2012

 

 

Sehr geehrter Herr Vorsitzender der HOG Hamlesch,

liebe Landsleute aus Hamlesch,

 

 

zu dem diesjährigen Treffen Ihrer Heimatortsgemeinschaft dürfen wir Sie aus Hermannstadt, von Seiten der Evangelischen Kirche AB in Rumänien herzlich mit dem Losungswort des Jahres 2012 grüßen: „Jesus Christus spricht: Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig!“ (2. Korinther 12,19)

Wir freuen uns, dass Sie regelmäßig zu solchen Treffen - mit geistlichen, geselligen und informativen Inhalten - einladen. Diese Treffen dienen aus unserer Sicht keinesfalls nur der Erinnerung sondern sie sind auch zukunftsweisend, denn durch sie kommt das Besondere der siebenbürgischen Kirchlichkeit zum Tragen: Die Gemeinschaft, welche die Kirche trägt und von der Kirche getragen wird. Ihr Treffen zeigt, dass man auch über viele Kilometer hinweg Gemeinschaft pflegen kann. Die Heimatkirche gehört mit dazu, obwohl uns große Distanzen, aber – Gott sei es gedankt – keine Grenzen mehr trennen.

Als Landeskirche haben wir die Aufgabe mit dafür zu sorgen, dass Gemeinden durch Gottesdienste gestärkt werden, Kulturgut erhalten bleibt und Einzelne begleitet und getröstet werden. Wir machen dieses sicher unter sehr schweren Umständen, da die Last für die Wenigen vor Ort zu groß ist. Deswegen können wir nicht alles lösen was auf uns zukommt, aber wir arbeiten mit bestem Wissen und Gewissen in Verantwortung vor Gott und den Menschen. So ist auch Ihre Gemeinde Hamlesch für uns wichtig, auch wenn gegenwärtig lediglich 31 Mitglieder dazu zählen. Wir freuen uns, wenn wir gemeinschaftlich auf Menschen und Kulturgut in Ihrem Heimatort sorgen können.

Für alle Hilfe, welche die HOG Hamlesch Ihrer Heimatgemeinde hat zukommen lassen, bedanken wir uns herzlich.

Unsere Landeskirche hat in der letzten Zeit einige Schritte vorwärts aber leider auch rückwärts getan. Das Strategiekonzept für die Zukunft unserer Kirche ist formuliert und wird nun in allen Gemeinden durchgesprochen, der Kuratorentag, das siebenbürgische Kirchenchortreffen und der Jugendtag finden alljährlich statt. Das Referat für Institutionelle Kooperation, welches den Kontakt zu den Siebenbürger Sachsen im Ausland stärken soll, wurde eingerichtet. Die Wiederherstellung der abgebrannten Bistritzer Stadtpfarrkirche ist ein Stück vorwärts gekommen: es wurde erstmalig in Siebenbürgen ein Besucherlift in den Kirchturm eingebaut. Das EU- Kirchenburgenprojekt, in dem 18 Kirchenburgen für den Tourismus vorbereitet werden, hat Halbzeit und es wird über ein nächstes Projekt nachgedacht. In Hermannstadt werden ebenfalls aus EU Mitteln große Interventionen vorgenommen, so dass sogar die ganze Kirche zeitweilig gesperrt ist. Aber auch an den Kirchen von Bartholomae, Michelsberg, Zied, Talmesch, Mardisch, Keisd, Donnersmarkt, Pojorata, Bukarest, Radeln , Katzendorf, Neustadt bei Agnetheln und Hadad wurden wichtige Arbeiten durchgeführt. In Mediasch wurde sogar ein neues Gemeindehaus gebaut. Dazu kommen Restaurierungen von Orgeln, Eingriffe an Pfarrhäusern, Verwaltung von Grundstücken und Vieles mehr.

Aber gleichzeitig betrauern wir die Vandalisierung der Dobringer Kirche, ein Akt der uns zeigt wie wenig Kraft wir dann doch zum Bewahren und Beschützen haben. Die Rückgabe von enteigneten kirchlichen Gütern stagniert aus politischen Gründen und wir haben auch in diesem Jahr keinen Nachwuchs für die Pfarrerausbildung am Theologischen Institut in Hermannstadt finden können.

Positives und Negatives prägen also das Leben der Heimatkirche, wie es auch das Leben der einzelnen Menschen prägt. So teilen wir gerne unsere Freuden und Sorgen auch mit Euch Hamleschern, da wir nicht nur eine gemeinsame Vergangenheit und eine grenzübergreifende Gegenwart haben, sondern - so Gott will - auch eine geschwisterliche Zukunft.

Wir wünschen Ihnen Allen einen gesegneten Tag in Gemeinschaft und für jeden Einzelnen Gottes gnädiges Geleit nach Hause.

 

Bischof Landeskirchenkurator Hauptanwalt

 

 

Reinhart Guib Friedrich Philippi Friedrich Gunesch

 

P.S.: Betreffend Ihre Gemeinde bitten wir Sie, Kontakt mit den folgenden zuständigen Stellen aufzunehmen:

 

Bezirkskonsistorium Hermannstadt

Pfarramt Neppendorf

 

 
Hamlescher Wiedersehen 2012 PDF Drucken
Geschrieben von: Michael Weber   

Herzlichen Dank an alle Hamlescher die mit Ihrem zahlreichen Erscheinen, Mitmachen und Mithelfen wieder ein Mal zu einem gelungenen Treffen beigetragen haben.

Der Höhepunkt dieses Treffens war eine Aufführung unter dem Motto:

Wie war es damals?“...., als in Hamlesch „Verlobung“ gefeiert wurde.

Nach einem kürzeren oder längeren „Sich-Kennenlernen“ der beiden Jugendlichen (Gruißkniecht uch Gruißmed), kam dann endlich der Entschluss zu heiraten. In manchen Fällen kam es aus verschiedenen Gründen zu Auseinandersetzungen zwischen Eltern und Jugendlichen, weil die Eltern mit dem jeweiligen Auserwählten nicht einverstanden waren. Manchen Eltern gelang es die Jugendlichen auseinander zu bringen. In anderen Fällen, wenn es um Reichtum und Erbgut ging, wurden die Jugendlichen verkuppelt. Beides war nicht gut und auf jeden Fall belastend für die Betroffenen.
Hatten die Eltern ihr Jawort gegeben, kam der Tag des „Verlangen gehn“. An diesem Tag, den die Jugendlichen bestimmten, ging der Vater mit dem Sohn zur zukünftigen Braut, um um ihre Hand zu bitten. Hier brauchte der Bursche nichts zu sagen, sein Vater führte das Wort. Unter anderem sagte er: „Iwwer den Dirpel sen mir geschridden, äm ir Diuchter wällen mir bidden“ Auf diese Bitte folgte dann die Zusage: „Wunn ir Soan ´Getz´versprächt, as Diuchter `Lis` en gunz Liewen long ze iihren uch ze schatzen, dro gien mir asen Sejen.“ Nach diesem kurzen Zeremoniell wurden Vater und Sohn zu Tisch gebeten, wo ihnen Kuchen und ein Glas Wein geboten wurde. An diesem Abend wurde ein Termin vereinbart, an dem sich beide Familien treffen sollten, um den Verlobungstag festzusetzen.
Früher wurde an diesem Abend auch beschlossen, was das junge Paar als Heiratsgut von den Eltern zu erhalten habe (Ackerland, Weinberg, Wiesen und Vieh).
Wenn der Tag der Verlobung einmal festgelegt war, benachrichtigte das zukünftige Brautpaar den „Altknecht“ und die „Altmagd“. Denn nach altem Brauch wurde das Paar mit Liedern aus dem Kreise der Jugend verabschiedet. (Das könnte man heute mit einem Polterabend vergleichen.) Die Verlobung wurde in Hamlesch immer an einem Samstag Abend oder an einem Feiertag Abend – bei der Braut - gefeiert. Die Gäste, die an der Verlobung teilnahmen wurden von den Eltern der Braut geladen, dabei waren immer auch die „Hochzeitsväter“ (Taufpaten der Verlobten) mit ihren Frauen. An Nachmittag dieses Tages ging das zukünftige Brautpaar mit den Hochzeitsvätern zum Pfarrer, der mit ihnen über die Pflichten und Verantwortungen einer Ehe sprach und zum Schluss für sie betete.
Nach der Abenddämmerung versammelten sich die Gäste im Haus der Braut. Auch die Jugend traf ein und bildete vor dem Haus einen großen Kreis. Nachbarn, Kinder und viele andere Gemeindebewohner kamen, um diesem Brauch beizuwohnen.

 

Hier geht es zu den Bildern vom Treffen 2012

... mit guter Unterhaltung ging es dann auch weiter

 

 

 

 

 

 
Trachtenumzug am Heimattag 2011 in Dinkelsbühl PDF Drucken
Geschrieben von: Michael Weber   

Hier geht es zu den Bildern

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